Was ist Legasthenie?
Legasthenie, auch Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) genannt, zählt zu den Lernstörungen nach ICD-10.
Personen, welche an einer LRS leiden, haben bei normaler Intelligenz große Probleme mit dem Erlernen der Schrift und beim Lesen.
Diese Störung führt oft zu massiven Problemen im schulischen Bereich.
Woran erkenne ich, ob mein Kind an Legasthenie leidet?
Wenn Sie bei Ihrem Kind Auffälligkeiten bemerken, dann empfiehlt es sich eine gezielte klinisch-psychologische Diagnostik durchzuführen. Zum Beispiel:
- Wörter werden nur langsam und mühsam gelesen
- Ihr Kind verwechselt Buchstaben beim Lesen und Schreiben
- Auslassen von Buchstaben, Silben oder Wörtern
- Die Schrift ist nur sehr schwer leserlich
- Verdrehen der Reihenfolge (z. B. Ziet statt Zeit)
- Ihr Kind wird trotz ausreichender Zeitvorgaben nicht mit einer Aufgabe fertig
- Ihr Kind kann sich nur kurz konzentrieren und hat schon eine Abneigung gegen das Lesen und Schreiben
- Obwohl Sie viel mit dem Kind lernen, macht es weiterhin sehr viele Fehler beim Lesen und Schreiben
- Ihr Kind schreibt Wörter so, wie man sie ausspricht, nicht, wie man sie schreibt (z. B. „Wassa“ statt „Wasser“)
- Schwierigkeiten bei Doppellauten
- Probleme mit der Groß-/Kleinschreibung
- Sinnerfassendes Lesen ist nicht möglich
- Es ist keine Fehlerkonsistenz erkennbar. Ein und dasselbe Wort wird immer wieder anders falsch geschrieben.
Ab wann kann man eine Lernstörung diagnostizieren?
Sowohl im Vorschulalter, als auch in der ersten Volksschulklasse ist es vollkommen normal, dass Kinder beim Lesen und Schreiben Fehler machen und langsam lesen.
Eine LRS ist daher ab etwa Mitte bis Ende der zweiten Volksschulklasse zu diagnostizieren.
Was ist Dyskalkulie?
Dyskalkulie beschreibt eine Rechenschwäche. Betroffene Personen haben kein Fundament für mathematisches Verständnis, bei normaler Intelligenz und keine Verursachung durch neurologische oder andere somatische Störungen.
Wie erkenne ich Anzeichen einer Rechenschwäche bei meinem Kind?
- Kind verdreht Zahlen (6/9)
- Einfache Rechenschritte werden trotz intensiven Übens nicht verinnerlicht
- Schwierigkeiten Mengen zu schätzen (Doppelt vs. Hälfte)
- Zahlen werden seitenverkehrt geschrieben
- Fantasieergebnisse (8+4=25)
- Mathematische Zeichen ergeben für Betroffene keinen Sinn. Kein Verständnis für +, -, :, ×, etc.
- Schwierigkeiten beim Erlernen des 1×1
- Eindeutig falsche Ergebnisse werden nicht als solche erkannt (10 + 20 = 5)
- Zahlenreihen können nicht weiter geführt werden (2, 4, 6,)
- Zahlen werden verwechselt (25/52)
- Ähnlich klingende Zahlen werden verwechselt (23/13)
- Mit den Fingern rechnen
- Rechnen über die Zahl 10 oder 100 verursacht Schwierigkeiten
Ab wann kann man eine Rechenschwäche diagnostizieren?
Ab etwa dem Ende der 1. Klasse Volksschule.
Was kann ich tun, um mein Kind zu Hause besser zu fördern?
Es gibt sehr viele Lerntrainings und Lernspiele für zu Hause.
Vor allem sollten Sie darauf achten, Ihr Kind nicht zu überfordern, da Lernstörungen zumeist mit Konzentrationsstörungen einhergehen.
Wie läuft eine klinisch-psychologische Diagnostik ab?
Das ist unter dem Punkt Diagnostik für Kinder erklärt.